Es wird auch 2024 wieder viele Boote auf dem Mittelmeer geben, die voller Menschen sind mit Hoffnungen auf ein besseres Leben in Europa … Und es wird auch in diesem neuen und kommenden Jahr wieder Wellen und Stürme geben, die alle Hoffnungen mit den Menschen verschlingen … Seenotrettung ist genauso wichtig wie bisher, angesichts der ausbleibenden staatlichen europäischen Hilfe vielleicht wichtiger denn je. Wir wollen unseren Beitrag leisten und sie auf vielfältige Weise unterstützen.
Für genauso wichtig erachten wir es, Menschen, die es bereits bis an die europäischen Landesgrenzen geschafft haben, zu helfen. Das neue gemeinsame europäische Asylsystem GEAS verspricht, alles zu ändern: Die Grenzen sollen kontrolliert werden, schutzsuchende Menschen zurück gewiesen oder in Hochsicherheitsgefängnissen ähnlichen Lagern interniert werden und ihr Asylantrag dort im Schnellverfahren geprüft werden. Als größte Neuerung gilt, Asylverfahren – gegen viel Geld – in sogenannten sicheren Drittstaaten durchführen zu lassen. Ruanda ist im Gespräch, ein kleines afrikanisches Land, in dem dann anerkannte Geflüchtete bleiben dürfen. Die abgelehnte Mehrheit soll ins Herkunftsland „zurück geführt“ werden.
Auch aus Deutschland soll deutlich mehr abgeschoben werden – obwohl derzeit ca. 70% aller Antragsteller mindestens in einer der beiden dem direkten Verfahren beim BAMF folgenden Instanzen anerkannt werden und einen sicheren Aufenthaltstitel bekommen. Der Rest ist größtenteils geduldet, weil das Herkunftsland keine einmal ausgereisten Landsleute zurück nimmt, weil dort Krieg herrscht oder weil der Asylbewerber eine notwendige medizinische Behandlung nur in Europa bekommen kann. Es wird also auch in Zukunft keine deutlich erhöhte Zahl an Abschiebungen – die ja ohnehin jede einzelne ein Drama birgt – geben.
Für uns als Seebrücke gibt es also weiterhin viel zu tun. GEAS werden wir nicht verhindern können. Aber wir werden auch 2024 wieder Mahnwachen durchführen, Briefe an PolitikerInnen schreiben, Flugblätter verteilen, Veranstaltungen organisieren und Geld sammeln. Als e. V., dessen Gemeinnützigkeitsbescheinigung beantragt ist, hoffen wir in Zukunft noch mehr Geld für unsere Zwecke sammeln und weiter spenden zu können.
Dazu kommen aktuelle und dauerhafte Katastrophen in den Herkunftsländern wie beispielsweise in Afghanistan oder im Iran, wo es mutige AktivistInnen dort zu unterstützen gilt.
Auf allen diesen Feldern war die Seebrücke Fürth bisher aktiv und wird es mit Sicherheit auch in 2024 bleiben! Packen wir’s an! Es muss auch nicht jedeR alles machen. Solidarität ist ein gutes Gefühl – probier es gerne bei uns aus!
Wir treffen uns jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat im Tataa!